dietmar wischmeyer tour 2022

Ernst-Reuter-Saal im Rathaus Reinickendorf Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr

Savoy Theater Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr

Amphitheater Senftenberg Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr

Haussystem: 03573 - 801 286

Domstiftsgut Mötzow (Open Air) Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr

Freilichtbühne Weißensee Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr

Park der Gärten Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr

Festzelt an den Strandterrassen Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr

Festzelt an den Strandterrassen Einlass: 17:00 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr !!!

Festzelt auf dem Schützen- und Dorfplatz Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr

Stadthalle Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr

Gloria Einlass: 14:00 Uhr, Beginn: 15:00

Metropol Theater Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr

Mo. - Fr. 5:05 und 7:07 Uhr, sowie 16:45 Uhr und Mo. Mi, und Fr 19.45, Di und Do 20.45 Uhr.

Sa. 10:45 Uhr Wiederholung So. 13:45 Uhr und 17:45 Uhr

Hier anhören: ARD Mediathek und überall dort, wo es Podcasts gibt.

Mittwochs 6:20 Uhr Wiederholung: 9:20 Uhr

Mittwochs 6:45 Uhr Wiederholung: 10:38 Uhr

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Dietmar Wischmeyer Fan-Report: Bewertungen und Rezensionen Bewertungen für Veranstaltungen, Künstler und Venues können unter Einhaltung der Teilnahmebedingungen grundsätzlich von jedem erstellt werden. EVENTIM schlägt jedoch nur Ticketkäufern vor, Bewertungen für die von ihnen erworbenen Veranstaltungen abzugeben.

242 bewertungen (ø 4,34), hat spaß gemacht..

Der Dietmar lieferte gewohnt routiniert ab. Kritikpunkte sind die frühe Zeit. Warum beginnt so eine Veranstaltung am frühen Nachmittag? Gerade wenn zeitgleich noch Fußball im Viertel ist. Es gab keine Garderobe, so das ich meine Motorradsachen mit rein schleppen musste.

Total enttäuschend

Dietmar Wischmeyers ausgearbeiteten Texte sind seit über 30 Jahren brillant. Auch seine kurzen Auftritte in der heute-Show können immer wieder begeistern. Doch diese Plauderei mit einer um Seriosität bemühten Partnerin war einfach flach. Wischmeyer erging sich gänzlich in dümmlichen Boomer-Humor. Wir haben uns derart gelangweilt, dass wir die Veranstaltung in der Pause verliessen. Nichts von dem belanglosen Geplauder reichte auch nur annähernd an seine altbekannten Comedy-Beiträge heran. Wir hätten uns gewünscht, dass deutlicher auf dieses Konzept hingewiesen worden wäre. Nebenbei war auch der Ton recht mangelhaft. Es war sehr anstrengend zuzuhören. Beim Auftritt von Oliver Kalkofe nur wenige Wochen zuvor gab es derlei Probleme nicht.

Stundenhotel

Für 2 meter Große Menschen gibt es schöneres als in der in die Jahre gekommenen Bestuhlung zu verweilen.

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So tickt Niedersachsen: Dietmar Wischmeyer im Interview

Humorist Dietmar Wischmeyer : „Schröder hat seinen Fahrer immer bei ‚Hähnchen-Ingo‘ anhalten lassen“

Ich fasse es nicht. Wo haben Sie das auf­getrieben? Immerhin hat das Buch sein Ziel erreicht, und Gabriel hat die Wahl verloren. Das war eine ganz peinliche Nummer. Hat aber Spaß gemacht, ich habe auch alle Texte in dem Buch geschrieben. Ich erinnere mich noch, dass Gabriel damals extrem unzuverlässig war und sich an kaum eine Absprache gehalten hat. Nur ganz am Schluss zur Buchvorstellung, da war er dann da. Aber nicht wegen des Buchs, sondern wegen der blonden Moderatorin.

Das lief über eine andere okkulte Gestalt der niedersächsischen Politik, Heino Wiese. Das ist einer von den wirklich harten Frogs („Friends of Gerhard Schröder“).

Und das stimmt bis heute. Aufgewachsen bin ich nahe Osnabrück, dem aufstrebenden Westen des Landes. In Schaumburg, wo ich heute wohne, gibt es weniger Industrie. Deshalb sind hier die Städte überschaubar, mit viel Fachwerk und kleinteilig, das alte Fürstentum lebt weiter. Insgesamt liegt mir das westliche Niedersachsen mehr als das östliche Niedersachsen.

Weil ich dort aufgewachsen bin. Und das Dreieck Hannover-Braunschweig-Salzgitter ist eine Industrieregion. Die Leute lebten so schon früh in einem Abhängigkeitsverhältnis. In Westniedersachsen bestimmen eher Freiberufler die Stimmung: Bauern, kleine Handwerker, das Emsland war noch bis in die Fünfziger das Armenhaus Deutschlands. Ich bin großer Fan dieser Region. Überall in Deutschland wird gegen Autobahnen demonstriert, die Emsländer bauen sich ihre Autobahn selbst.

Ich kann mir schon vorstellen, woanders zu leben. Aber ohne Not . . .? Ich habe so eine Deutschlandkarte, auf der ich mit dem Edding die Regionen wegstreiche, in denen ich auf keinen Fall leben möchte. Die Karte wird immer schwärzer. Der Kraichgau, zum Beispiel. Klingt beschaulich, ist aber eine der zugebautesten Gegenden der Welt, an jeder Ecke lauert ein Teppich­boden­center. Habe ich sofort geschwärzt. Es gibt auch in Niedersachsen schwarze Flächen.

Der Humor hier ist offener als in anderen Regionen. Schwarz, anarchisch und vor allem: Es muss nicht alles auf eine Pointe zugespitzt werden. Ich komme ja viel herum in Deutschland durch meine Auftritte. Niedersachsen, Bayern, Ostdeutschland, das sind gute Humorregionen. Franken sind eher schwer von meinem Humor zu überzeugen. Kölner lachen am liebsten über andere Kölner.

Das ist die Kehrseite der Unnahbarkeit. Die Niedersachsen kumpeln einen auch nicht sofort an. Sie können hier mit einem Taxi nach Paris fahren, ohne ein Wort zu wechseln. Das mag ich hier auch an der Siedlungsform: verstreute Gehöfte in der Landschaft. Mein Opa sagte immer: Der beste Nachbar wohnt eine Schussweite entfernt. Dieses „Uffanandahocke“ wie bei den Schwaben könnte ich nicht aushalten. Good fences make good neighbours.

Vorsicht, es gibt auch viele Katholiken in Niedersachsen. Die SPD ist hier zum Beispiel traditionell nicht die Arbeiterpartei, sondern auch eine Protestantenpartei. Ostfriesland hat – außer Emden – nicht viele Arbeiter, ist aber trotzdem fest in SPD-Hand. Meine Eltern haben auch immer SPD gewählt. Nicht weil sie Arbeiter waren, sondern weil sie den rheinischen Katholizismus fürchteten.

Ja, schon. Ich habe mal alle Länderhymnen miteinander verglichen. Die Niedersachsen-Hymne hat mit Abstand die beste Melodie. So was wollen die Leute singen. Der Rest der Hymnen ist dagegen nur rührselig und gern im Dreivierteltakt. Ich muss einmal im Jahr beim Grünkohlessen die Oldenburger Hymne singen: „Heil dir, o Oldenburg“. Das ist melodisch eine Herausforderung, gelinde gesagt. Was mir noch aufgefallen ist: In allen anderen ­Hymnen geht es um den Liebreiz der Landschaft. Man preist das Inventar: schöne Berge, schöne Flüsse, vielleicht noch die schönen Frauen, in der Reihenfolge. In der Niedersachsen-Hymne geht es hingegen wirklich darum, was die Menschen hier alles gemacht haben in ihrer Geschichte.

Zugegeben eine drastische Formulierung der Varusschlacht im Jahre neun nach unserer Zeitrechnung, aber in ihrer Fremdheit durchaus poetisch. Quasi ein durch die Kunst gedecktes „Schmäh­gedicht“. Die Grünen wollen den Text alle zwei Jahre verändern oder die Hymne gleich ganz verbieten. Aber sie ist unausrottbar.

Mein Eindruck ist eher, dass „Akropolis“ der häufigste Gaststättenname in Niedersachsen ist. Das mit der „Deutschen Eiche“ war hier übrigens eher antipreußisch und freiheitlich gemeint. Nach der Annexion durch Preußen im Jahr 1866 nahmen die Hannoveraner gedanklich Zuflucht bei der Nationalbewegung. Sie dachten dabei aber an eine großdeutsche Lösung. Die konnten ja nicht wissen, dass Bismarck dann kurz darauf auf eine kleindeutsche Lösung ­setzte und es den Preußen gelang, den Nationalgedanken zu kapern.

Es gibt hier drei Geschmacksrichtungen: verbrannt, versalzen und von gestern. Denn mit kulinarischem Rumgetrödel darf der Protestant dem Herrn nicht den Tag stehlen. Mein Onkel Albert hatte eine ­halbe Stunde Mittagspause. In dieser Zeit ist er mit dem Fahrrad von der Fabrik nach ­Hause und zurück gefahren, hat daheim zu Mittag gegessen und noch ein paar Minuten Power-Napping untergebracht – keine Zeit fürs „Amuse gueule“.

Der Butterkuchen ist der einfachste Kuchen der Welt, aber sehr, sehr lecker. Wozu kompliziert backen, wenn’s auch einfach schmeckt. Deutschland ist für mich ja weniger das Land des Brots, sondern eigentlich das Land des Kuchens. Ich bin der Meinung, dass man manchen Ländern das Kuchenmachen generell verbieten sollte. Was sich die Franzosen zusammenschustern, ist manchmal ein entsetzlicher Fraß. Spanplatte mit Apfelmus drauf ­nennen sie „Tarte“. Oder diese widerlichen Sandkuchen der Engländer. Da muss man erst mal drei Liter Speichel auftreiben, um das herunterzubekommen.

Mir sind bisher nur die CDU-Plakate auf­gefallen. Auf jedem Bild betatscht der ­Bernie irgendwelche Leute. Ich habe mir letztens auch noch mal das Leben von ­Bernie Althusmann angeguckt. Pädagogik studieren in der Panzertruppe, mutig. Die Panzerleute sind ja die härtesten von allen, da muss er dann wohl das Mädchen in der Truppe gewesen sein.

Ganz viele auf jeden Fall, bis hinunter zum Landrat. Wichtig sind auch Typen wie Bernard Krone, der Industriebaron aus dem Emsland, oder Günter Papenburg, der Bauunternehmer aus Hannover. Solche Fünf­zigerjahre-Aufbauleute liefern die härtesten Geschichten. Papenburg hatte ich einmal richtig durchbeleidigt auf einer Ver­anstaltung. Daraufhin hat er seine Pressesprecherin rausgeschmissen, weil er dachte, die hätte mir alles erzählt. Dabei stand das alles im Internet. Aber Internet kannte Papenburg natürlich nicht. Die Pressesprecherin habe ich dann getroffen, die war mir eher dankbar. Günter Papenburg hat mich wohl eher gehasst. Später habe ich ihn einmal in Brüssel vor dem großen Grünkohlessen beim Einchecken ins Hotel getroffen. Ich hab ihm gesagt: „Günter, du bist sauer auf mich. Wir trinken gleich einen Schnaps, damit ist die Sache dann aber auch durch.“ Und damit war die Sache auch durch. Beim Schnapstrinken hatte er mich natürlich besiegt. Da ist er eine Koryphäe. Alles war wieder gut, und ich bin dann auf seinem 75. und seinem 80. Geburtstag ­aufgetreten. Das waren ganz große Nummern. Beim 75. kam Udo Jürgens . Tiefbau-Günnis Gäste – unter anderen Gerd Schröder – waren schon angetüdelt und dachten natürlich an „Aber bitte mit Sahne“ und „Griechischer Wein“. Doch dann wollte Udo Jürgens seine neue CD vorstellen, und die Leute fingen an zu labern. Jürgens ­wurde sauer, blaffte das Publikum an und verließ die Bühne – ein Auftritt, der es bis „Aspekte“ im ZDF geschafft hat. Zum 80. Geburtstag holte Papenburg dann Helene Fischer. Ich will gar nicht wissen, wie viele Hunderttausend Euro Günter ihr dafür bezahlt hat. Aber Hut ab, sie hat das professionell durchgezogen.

Wo nicht! Der letzte wirkliche Schnaps­baron war SPD-Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke. Der ging bei Sommerreisen noch schön mit dem Tablett durch den Bus. Der Niedergang begann dann mit Christian Wulff. Der trank, glaub ich, sogar Pfirsichweizenbier, igitt. David McAllister war dann ein kurzer Lichtblick, denn der brachte das Herrengedeck wieder nach vorne. Ich kann mich da an sehr lustige Abende erinnern, bei denen Bier nur getrunken wurde, um diese Unmengen an Schnaps etwas abzusäuern.

Weil ist ein gepflegter Pilstrinker. Gepflegt! Das gutgezapfte 0,2, das ist seine Welt. Aber die alte Liga der Korntrinker, die ist vorbei. Die Metropole des Schnapses ist übrigens Haselünne, dort ballen sich die großen Hersteller: Berentzen, Heydt, Rosche. Die haben den Markt ziemlich gut im Griff.

Waren die nicht alle so? Gab’s da mal eine Ausnahme?

Allerdings hatte auch Schröder einen Bezug zu einfachen Dingen. Currywurst mit Pommes, die berühmte „Kanzlerplatte“. Das war bei ihm auch nicht gespielt. Als er von Hillu daheim zwangsvegetarisiert wurde, hat Schröder seinen Fahrer Andreas immer bei „Hähnchen-Ingo“ in Jerstedt bei Goslar anhalten lassen, wo ihm das Grillhähnchen oder die Currywurst dann an die Scheibe gereicht wurde. Dieses spätere Brioni-Zigarren-Neureich-Getue passte gar nicht zu Schröder.

Schröder war ein Aufsteiger, das stimmt. Schröder und seine Clique, die haben sich gegenseitig nach oben gebracht.

Wichtig ist auch, dass die beiden Metropolen des Nordens, Hamburg und Bremen, nicht zu Niedersachsen gehören. Und Salzgitter ist keine Konkurrenz für die Landeshauptstadt. Und was sind das alles für Geschichten hier in Hannover! Frank Hanebuth, Teresa Orlowski, Margot Käßmann . . . und Bettina Wulff fährt besoffen mit dem Porsche gegen den Baum. Das wird nur noch von Kiel getoppt. Barschel, Simonis und natürlich von Boetticher mit seinem „Es war schlichtweg Liebe“. Komisch eigentlich, dass das alles in Norddeutschland spielt.

Glaub ich nicht. Ich bin im Wiehengebirge aufgewachsen und daher selbst eher der Hügelig-Typ. Mir ist weniger die Formatierung der Erdoberfläche wichtig, sondern die Art des Waldes. Diese trockenen ­Kiefern sind nicht meine Welt. Deshalb habe ich auch die Heide und die ganze Germania Slavica östlich der Elbe mit dem Edding geschwärzt. Ich mag Mischwälder hier bei mir im Schaumburger Land. Da fühle ich mich wohl. Aber Flachland macht was mit den Menschen, klar. Da sieht man auch die Sünden der Kulturlandschaft stärker. Niedersachsen hat allerdings den Vorteil, dass es eher Gegend gibt statt Umwelt und Natur. Da kann man den Flächen­verbrauch etwas ungenierter ansetzen.

Ehrlich gesagt: ja. Ich glaube, wir kommen nicht drumherum. Ich bin auch für Gorleben, würde das allerdings eher Zwischenlager und nicht Endlager nennen. Vielleicht kann man mit dem Zeug in 30 Jahren was anfangen. Und besser, als die Fässer oberirdisch zu lagern, ist es allemal.

Beide Länder haben eine ähnliche Ge­schichte: Agrarländer, die durch die Ver­lagerung der Berliner Industrie nach dem Zweiten Weltkrieg Industrie bekamen.

Und zu Baden-Württemberg, nicht zu vergessen. Es gab ja den „Nord-Süd-Dialog“. Meine Herren, waren das Partys! Großsponsor war damals Joachim Hunold von Air Berlin. Meine Vermutung ist, dass seine Fluggesellschaft deshalb pleiteging. Eine der Feiern fand am Flughafen in Langenhagen statt, und es gab dort Durchsagen: „Wenn Sie nach London, Berlin oder Stuttgart wollen, stehen die Maschinen jetzt bereit. Sekt und Häppchen werden weiterhin gereicht.“ Gerhard Schröder hätte dort Spaß gehabt. Obwohl die Feier ausgerechnet von zwei zugeknöpften Menschen wie Wulff und Oettinger veranstaltet wurde.

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